Project Strato – erfolgreicher Ballonstart

Donnerstag, den 28. Juli, circa 11 Uhr. 14 Schülerinnen und Schüler der 11. Jahrgangsstufe des Jakob-Fugger-Gymnasiums Augsburg haben sich zusammen mit Physiklehrer Jörg Haas und Vertretern des Vereins Deutscher Ingenieure und der Rocket Factory Augsburg auf dem Modellflugplatz der Modellflug-Gemeinschaft Königsbrunn versammelt. Normalerweise werden hier Modellflugzeuge gestartet, doch heute will das Team von “Project Strato” einen Wetterballon steigen lassen. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten schon seit Beginn des Schuljahres im Rahmen ihres von Herrn Haas geleiteten Projektseminars “Stratosphärenflug” an ihrem Projekt, und die Spannung, ob der Start nun erfolgreich sein wird, ist hoch.

Nach etwa 40 Minuten Füllzeit, bei der einige Schüler an der Gasflasche stehen und den Druck überprüfen, und andere den Ballon festhalten, während ein drittes Team die Sonde startfertig macht und ein Livestream auf YouTube Bilder vom Startplatz überträgt, ist es soweit – der Ballon ist mit ausreichend Helium gefüllt, um die 1050g schwere Styroporsonde, ausgestattet mit verschiedensten selbst programmierten Sensoren zur Abmessung von Luftdruck, Luftfeuchtigkeit, UV-Strahlung und vielem mehr, in die Stratosphäre zu befördern. Sie binden den Ballon zu und nach einem letzten Gruppenfoto, bei dem der Ballon schon heftig im Wind weht, lassen sie ihn an einem Seil langsam immer weiter in die Luft steigen. Dann lassen sie die Seile los, und mit einem Ruck geht es los – der Ballon steigt samt Fallschirm und Sonde nach oben.

Die Schüler jubeln und sehen ihm nach, wie er immer weiter nach oben steigt, bis er schließlich nicht mehr zu sehen ist. Nun bleibt ihnen nur noch Warten – in ein paar Stunden soll die Sonde wieder zum Erdboden fallen, und die Messergebnisse können ausgewertet werden.

Um circa 14 Uhr landet die Sonde in Pfaffenhofen an der Ilm relativ sanft. Eine Passantin berichtet, dass die Sonde langsam am Fallschirm auf einem Parkplatz landet. Sie meldet auch die Landung im Sekretariat des JFGs, während das Bergungsteam bestehend aus zwei Schülern und Herrn Haas schon auf dem Weg nach Pfaffenhofen war. Insgesamt hat die Sonde einen Weg mit einer Luftlinie von ca. 53 Kilometern zurückgelegt, wobei die genaue GPS-Messung während des Flugs zeigt, dass der eigentliche Weg der Sonde sogar ca. 91 Kilometer lang war. Eine erste Auswertung der Sensoren an Bord der Sonde zeigt außerdem interessante Einblicke in die Bedingungen in bis zu knapp 30.000 m Höhe – so haben die Temperaturen ihren Tiefpunkt beispielsweise bei -48,16°C, und der Luftdruck sank bis auf 722 Pa ab. All das hat die Elektronik auch Dank der umfangreichen Tests ohne weitere Schäden überstanden und so kann sich das Team Stratosphärenflug über eine erfolgreiche Durchführung ihres Projekts freuen. Nach Schulbeginn startet dann die detaillierte Auswertung der gewonnenen Daten und die Fehleranalyse, da es auch zu außerplanmäßigen Aussetzern im Bereich des zweiten GPS-Empfängers und leider auch der Kamera kam, sodass es aktuell noch keine Live-Bild aus der Stratosphäre gibt. (Text: Team Strato, JFG)